Wetterleuchten
Wetterleuchten fiebert fern,
Der Jasmin mit sonderbaren
Lichtern wie ein scheuer Stern
Schimmert bleich in deinen Haaren.
Deiner wundersamen Macht,
Deiner schweren, sternelosen,
Opfern, Küsse wir und Rosen,
Atemlose, schwüle Nacht.
Küsse ohne Glück und Glanz,
Die wir kaum geküsst bereuen,-
Rosen, die im trüben Tanz
Überreife Blätter streuen.
Nacht, die ohne Tau vergeht!
Liebe ohne Glück noch Tränen!
Über uns ein Wetter steht,
Das wir fürchten und ersehen.
Zu spät
Da ich in Jugendnot und Scham
Zu dir mit leiser Bitte kam,
Hast du gelacht
Und hast aus meiner Liebe
Ein Spiel gemacht.
Nun bist du müd und spielst nicht mehr,
Mit dunklen Augen blickst du her
Aus deiner Not,
Und willst die Liebe haben,
Die ich dir damals bot.
Ach, die ist lang verglommen
Und kann nicht wiederkommen-
Einst war sie dein!
Nun kennt sie keinen Namen mehr
Und will alleine sein.
Schönheit
Verschenke dich, so stolz du bist,
Verschenke alles, was du hast!
Die Jugend ist ein flüchtiger Gast,
der bald gegangen ist.
Gib dich einem armen Knaben,
Dem du keine Liebe wehrst,
Mach ihn reich, so wirst du erst
Selber dich zu eigen haben.
Liebeslied
Ich bin der Hirsch und du das Reh,
Der Vogel du und ich der Baum,
Die Sonne du und ich der Schnee,
Du bist der Tag und ich der Traum.
Nachts aus meinem schlafenden Mund
Fliegt ein Goldvogel zu dir,
Hell ist seine Stimme, sein Flügel bunt,
Der singt dir das Lied von der Liebe,