Wort, warum bist du kein Stahl
Wort, warum bist du kein Stahl, der da schneidet,
blitzt wie lebendig und Schlachten entscheidet,
kein scharfes Schwert, das in grausem Triumph
feindliche Köpfe herabschlägt vom Rumpf?
Doch, Wort, du bist meine stahlharte Schneide,
gern säg ich heute dich schon aus der Scheide.
Nur, dass du Blut aus dem Herzen mir stichst,
feindlichen Bleiherzen, Wort, tust du nichts!
Will mit voll Eiger ein Schlachtswert nun schmieden,
schleifen und schärfen dann ohne Ermüden.
Messing und kalt glänzt es wohl an der Wand,
euch zur Belustigung, mir nur zur Schand.
Kampfwaffe Wort, die du stets auf dem Posten,
glaube nicht, dass wir so unnütz verrosten!
Freunden, von denen ich heute nichts weiss,
dienst du noch einst gegen Henkergeschmeiss!
Hei, wie du aufblitzt! Die Fessel zersplittert.
Hei, wie dein Echo die Zwingburg erschüttert!
Hört der verbrüderten Schwerter Geklirr!
Freiheit! Welch jubelndes Stimmengewirr!
Mächtige Rächer in mutigen Reihen
werden dir sieghafte Stärke verleihen!
Dien dann, mein Wort, dien dem Kämpferverband
besser als dieser so schwächlichen Hand !