Osterhasenlied
Sechs kleine Osterhasen,
Die an ihren Nestern saßen,
Hüpfen fort zum Hühnerstall,
Suchen Eier überall.
Fünf kleine Osterhasen,
Putzen sich schnell die Nasen
Wischen sich die Pfoten rein,
Malen Eier groß und klein.
Vier kleine Osterhasen,
Springen über Beet und Rasen,
Bauen Nester, weich und fein
Legen bunte Eier rein.
Drei kleine Osterhasen,
Sich an ihren Pfoten fassen,
Wippen fröhlich mit dem Schwanz,
Machen einen Eiertanz.
Zwei kleine Osterhasen,
Miteinander lustig spaßen,
Männchen machen, Pfötchen geben,
Lustig ist das Hasenleben.
Ein kleiner Osterhase
Traurig blickt im grünen Grase.
Nirgends mehr ein buntes Ei,
Ostern ist vorbei, vorbei.
Zur Osterzeit
Die ganze
Welt, Herr Jesus Christ,
zur Osterzeit jetzt fröhlich ist.
Jetzt
grünet, was nur grünen kann,
die Bäum` zu blühen fangen an.
So singen
jetzt die Vögel all.
Jetzt singt und klingt die Nachtigall.
Der
Sonnenschein jetzt kommt herein
und gibt der Welt ein` neuen Schein.
Die ganze
Welt, Herr Jesus Christ,
zur Osterzeit jetzt fröhlich ist.
(Friedrich Spee von Langenfeld)
Ostereier
Ostereier
schmecken besser -
klar, das weiß doch jedes Kind.
Sie sind ganz besonders lecker,
weil sie so schön farbig sind.
Was das Huhn
nicht will begreifen,
weiß schon längst der Osterhas´ -
färbt das Ei, malt Punkte, Streifen
und versteckt es dann im Gras.
Ostersonntag
in der Frühe
kommt er auch bei dir vorbei,
und gibst du dir etwas Mühe -
findest du dein Osterei.
(Anita Menger)
Unterm Baum im grünen Gras
Unterm Baum
im grünen Gras
Sitzt ein kleiner Osterhas'!
Putzt den Bart und spitzt das Ohr,
Macht ein Männchen, guckt hervor.
Springt dann fort mit einem Satz
Und ein kleiner frecher Spatz
Schaut jetzt nach, was denn dort sei.
Und was ist's? Ein Osterei!
Auf dem Baum
im kahlen Ast
hockt die Amsel und hat Knast.
Sie hat zuerst gesehen den Has'
wie er sass im grünen Gras.
Nun kommt ihr der Spatz zuvor,
klaut das Ei, fliegt durch das Tor,
setzt sich mit dem Ei ins Nest
und brütet es aus fürs Osterfest.
Unterm Baum
im großen Haufen
hört man einen Maulwurf schnaufen:
so ein Mist - verdammte Sauerei -
wo ist jetzt das Osterei?
Das hätt ich gerne in meinen Bau gerollt.
Streckt alle Viere von sich und schmollt,
als es plötzlich von oben macht "Tropf"
und der Hofhund ihm pinkelt auf den Kopf.
Unterm Baum
im grünen Gras
schnüffelt jetzt Wölfi einen Has'.
Riecht auch bald das Osterei.
Wem soll er folgen - eins, zwei, drei,
zählt er an seinen Krallen ab
und rennt durch das Gartentor im Trab.
Sieht dort den Spatz in seinem Nest
und bellt bis der Spatz das Osterei fallen lässt.
Im gleichen
Moment kommt der Has' vorbei
und denkt für sich: das ist doch mein Ei!
Putzt den Bart und spitzt das Ohr,
nimmt das Ei und rennt durch das Tor.
Unter den Baum ins grüne Gras
versteckt das Ei der Osterhas.
Vom Baum herunter macht die Amsel einen Satz
und hat das Osterei gefressen ratzfatz!
(Emanuel Geibel)
Osterbitte
Komm, du
helle Ostersonne,
Brich hervor mit deinem Glanz,
Füll mit hoher Luft und Wonne
Unser Herz und Leben ganz!
Lass dein
Licht die Nacht durchdringen,
Die den Geist gefangen hält,
Dass wir neu empor uns schwingen
Aus dem dunklen Grab der Welt!
Treibe alles
finstre Wesen
Aus der kranken Seele fort;
Lass sie gänzlich neu genesen,
Führ sie in den Friedensport!
Fröhlich
lass uns wieder singen!
Nach der langen, bangen Nacht
Lasst uns Dank dem Schöpfer bringen,
Rühmen seine Wundermacht!
(Karl Friedrich Mezger)
Die Sonne geht im Ostern auf
Die Sonne
geht im Ostern auf,
der Osterhas beginnt den Lauf.
Um seinen Korb voll Eier sitzen
drei Häslein, die die Ohren spitzen.
Der Osterhas
bringt just ein Ei
da fliegt ein Schmetterling herbei.
Dahinter strahlt das blaue Meer
mit Sandstrand vorne und umher.
Der Osterhas
ist eben fertig
das Kurtchen auch schon gegenwärtig!
Nesthäckchen findet eins, zwei, drei,
ein rot, ein blau, ein lila Ei.
Ein Ei in
jedem Blumenkelche!
Seht, seht, selbst hier, selbst dort sind welche!
Ermüdet leicht im Morgenschein
schlief Kurtchen auf der Wiese ein.
Die Glocken
läuten bim, bam, baum,
und Kurtchen lächelt zart im Traum.
Di di didl dum dei, wir tanzen mit unsern Hasen
umgefasst, zwei und zwei,
auf schönem, grünen Rasen.
(Christian Morgenstern)
Osterfreude
Unser
Schneemann ist geschmolzen
er ist schon nicht mehr zu seh´n.
Endlich ist vorbei der Winter
und es freu´n sich auch die Kinder -
denn der Frühling, der wird schön.
Bald schon
läuten Osterglocken.
Kleine Häschen – eins, zwei, drei
unter Büschen, hinter Hecken,
ihre Nester schnell verstecken.
Süße Osterschleckerei!
(Anita Menger)