Gegenwart
Mit Blumen schmückte sich wie heut’
Zur Zeit Bojans die Frühlingszeit.
Vom Dnepr her sah man die Wolken drängen,
und Bäche stürzten schäumend von den Hängen,
es kreisten Habichte hoch in dem Himmel,
und weit zu hören war der Klang der Zimbel.
Es spiegelte sich in den Wäldern hier
Das helle Himmelszeit in blauen Seen.
Worin mag denn die Gegenwart bestehen?
Sie ist im Allerwichtigsten – in dir.
Der Wipfel
Sogar der Wind will nicht mehr hauchen.
Die Welt erfüllt ein tiefes Schweigen.
Und nur im Wipfel überm Häuschen,
dort flüstern etwas in den Zweigen.
In der vormorgendlichen Stille
Verharrt er schlaflos überm Dache,
den kleinsten Hauch der Lüfte fühlend-
als ob die Stille er bewache.
Für ihn kann´s keine Ruhe geben.
Er sieht ringsum die Steppenweiten.
Nur in den Winden kann er leben.
Wie gut, dass es ihn gibt zu Haupten!
Aus dem Ukrainischen von Sepp Österreicher